Nummer | 56 |
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Druck | [Wittenberg: Johann Rhau-Grunenberg zw. 21.8. u. 4.9. 1517] |
[Kopftitel:] AD Subscriptas conclusiones Respondebit Magister Franciscus Guntherus Nordhusensis | pro Biblia. Presidente Reuerendo patre Martino Luder Augustinen̄. Sacræ | Theologiæ Vuittenburgen̄. decano loco & tempore statuendis. | [Am Schluß:] In hiis nihil dicere volumus: nec dixisse nos credimus | quod non sit catholicæ ecclesiæ & ecclesiasticis | doctoribus consentaneum. | 1 5 1 7 | 2°: Mit zwei Kolumnen einseitig bedruckt. Sign.: 434.11 Theol. 2° (a). - Zw. Bl. d6 und Bl. A1 eingebundenes Doppelblatt. Vgl. Nr. 9 dieses Katalogs. Ursprünglich ein Blatt. Wasserzeichen: Krone mit zweikonturigem Bügel mit Stern über Kreuz. Schrifttype: Proctor 1 (Ankündigung, Schlußformel) und 2 (Text). Zwei Textkolumnen, links mit 69, rechts mit 60 Zeilen. Unter der rechten ein Block von 4 Zeilen, über der linken von drei Zeilen (letzterer ursprünglich in der Mitte über beiden Kolumnen). Ursprüngliche Höhe des Satzspiegels mindestens 294 mm, Breite 259 mm, Titelhöhe 17 mm, Titelbreite 162 mm. – Aus dem Besitz Pater Rupert Freyschlags von der Benediktiner-Abtei St. Peter in Salzburg. Er ließ das Plakat mit den Falzspuren, das er zuvor sorgfältig rubriziert hatte, im Jahr 1520 in die Werkausgabe Luthers einbinden, die im Juli bei Adam Petri in Basel erschienen war. Der Buchbinder von St. Peter teilte das Blatt zwischen den beiden Kolumnen und verbreiterte bzw. verkürzte die Blätter auf das Maß des Buchblocks. Dabei versetzte er die Überschrift von der Mitte dicht über die linke Kolumne. Erstdruck der Thesen für die "Disputatio contra scholasticam theologiam" vom 4. September 1517 (WA 1, S. 222f.). Benzing/Claus II **84a. Gerhard Piccard: Die Kronenwasserzeichen. Findbuch I. (VII, 19, S. 99). – An Index to the Early Printed Books in the British Museum. By Robert Proctor. Part II. MDI-MDXX. Section I. Germany. London 1903. Hier: S. 159 und S. 206 (Abb. 7). – Kurt Aland: Die theologischen Anfänge Martin Luthers. Bemerkungen zu seinen frühen Thesenreihen anläßlich des Wolfenbütteler Fundes des Originaldrucks der Thesen gegen die scholastische Theologie. In: Internationale katholische Zeitschrift XII, 6 (1983), S. 556-567. Zu Rupert Freyschlag: Professbuch der Benediktiner-Abtei St. Peter in Salzburg (1419-1856) hrsg. von P. Pirmin Lindner, Salzburg 1906 (Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Jg. 1906, Bd XLVI, S. 1-328). Hier: § 7, Nr. 107. – Richard Newald: Beiträge zur Geschichte des Humanismus in Oberösterreich. In: Jb. d. oberösterreichischen Musealvereins, Bd 81 (1926), S. 153-223. Hier: S. 190f. (Humanismus in Mondsee). – Quellen: Profess-Urkunde: Archiv der Erzabtei St. Peter: Akt. 61, Nr. 84; – Priesterweihe: Hs A 638, f. 101 (Custorei-Rechnungen); – Reise nach Mondsee: Hs A 638, f. 112; – Pater Rupert unter Abt Johann IV. von Staupitz: Hs A 138, f. 513 u. 583; – Brief von Abt Johann IV. an Pater Rupert: Hs A 29/1 (Original); – Pater Rupert einer der "exemplaria non imitanda": P. Bernhard Viechter: Viridarium Sanct-Petrense, S. 164-67 (Bibliothek St. Peter: b V 29). |
434.11 Theol. 2° (a) | Zw. Bl. d6 und Bl. A1 eingebundenes Doppelblatt. Vgl. Nr. 9 dieses Katalogs. Ursprünglich ein Blatt. Wasserzeichen: Krone mit zweikonturigem Bügel mit Stern über Kreuz. Schrifttype: Proctor 1 (Ankündigung, Schlußformel) und 2 (Text). Zwei Textkolumnen, links mit 69, rechts mit 60 Zeilen. Unter der rechten ein Block von 4 Zeilen, über der linken von drei Zeilen (letzterer ursprünglich in der Mitte über beiden Kolumnen). Ursprüngliche Höhe des Satzspiegels mindestens 294 mm, Breite 259 mm, Titelhöhe 17 mm, Titelbreite 162 mm. – Aus dem Besitz Pater Rupert Freyschlags von der Benediktiner-Abtei St. Peter in Salzburg. Er ließ das Plakat mit den Falzspuren, das er zuvor sorgfältig rubriziert hatte, im Jahr 1520 in die Werkausgabe Luthers einbinden, die im Juli bei Adam Petri in Basel erschienen war. Der Buchbinder von St. Peter teilte das Blatt zwischen den beiden Kolumnen und verbreiterte bzw. verkürzte die Blätter auf das Maß des Buchblocks. Dabei versetzte er die Überschrift von der Mitte dicht über die linke Kolumne. OPAC |
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Titel | Ad subscriptas conclusiones respondebit Magister Franciscus Guntherus |
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Drucker | Rhau-Grunenberg, Johann |
Erscheinungsort | Wittenberg |
Erscheinungsjahr | 1517 |
Provenienzen |
Freyschlag, Rudbertus: Freyschlag, Rudbertus, dat. 1520. Aus Salzburg. Pater des Klosters St. Peter in Salzburg. Profess unter Abt Virgil II. Pichler (1495-1502) am 7. März 1502 ("antea johannes vocatus de salczburga."). Priesterweihe im Juni 1510. 1511- (?) für unbestimmte Zeit in Mondsee, wo unter Abt Wolfgang Haberl (1499-1522) das künstlerische Handwerk und humanistische Studien gepflegt wurden. Gehörte zu sieben Mönchen seines Klosters, die Erzbischof Matthäus Lang am 31.7. 1521 inhaftieren ließ, erst auf der Feste Hohensalzburg, dann in der Residenz, und die anschließend in verschiedene Klöster verbannt wurden. Am 13. November (1522?) schrieb Johannes von Staupitz, der am 2. August 1522 zum Abt von St. Peter gewählt worden war, folgenden Brief an Rupert Freyschlag, hier in deutscher Übersetzung: "Johannes von Gottes Gnaden, Abt des Klosters St. Peter, wünscht Dir weisen Ratschluß und Selbsterkenntnis, liebster Sohn. Wir haben Deinen Brief erhalten, worin Du uns Deinen schwankenden Gemütszustand nahebringst, indem Du nun plötzlich versuchst, von dem Ort fortzukommen, den Du Dir selbst erwählt hast. Wir wünschen, daß Du Dich gefügiger erweisen und an Deiner Reifung und inneren Festigung arbeiten mögest. Wir wissen nicht, welche Meinung der Prälat von Vormbach von Dir hat, weil wir ihn nicht kennen. Auch haben wir keinen unserer Brüder jemals an einen anderen Ort versetzt und sind in keiner Weise gewillt, einen zu versetzen. Lebe wohl und gedenke unserer im Gebet." Nach dieser Ermahnung an den etwa Vierzigjährigen verliert sich dessen Spur, aber sein Band mit dem Thesenplakat blieb erhalten. |
Benzing-Nummer | **84a |
WA-Nummer | 1;222 f. |
Signaturen | 434.11 Theol. 2° (a) |