A 10994
Inventar-Nr. | I 6992 |
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Dargestellte Person |
Khunrath, Heinrich
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Künstler |
Diricks van Campen, Jan (Stecher) ? - nach 1622 Kupferstecher u. Maler aus „Campen“, Vater von Dirck D., tätig in Hamburg, ab 1613 in Kopenhagen Literatur: ThB 9,326f.; AKL 27,542f. |
Beschreibung | Hüftb. in pelzverbrämtem Rock nach r. hinter Tisch stehend, mit der r. Hand Zirkel mit Aufschrift „HIEROGLYPHICE“ auf ein auf dem Tisch liegendes Blatt mit Aufschrift „DEO DVCE“ [Unter Gottes Führung] setzend, vor sich auf dem Tisch aufgeschlagenes Buch mit Psalmvers „GOTT, Du hast | mich von | Jugend auf | gelehret, // Darumb ver= | kündige Ich | Deine wunder. | PSAL. 71 V. 17.“, auf dem Tisch ferner Tintenfaß mit Schreibfeder u. Lupe, unter dem r. Arm hervor Hund auf den Tisch schauend, vor konkav- konzentrisch kreuz- bzw. parallelschraffiertem Hintergrund in ov. Schriftrahmen innerhalb eingefaßtem Parallelschraffur-Rechteck. Lat. Ovalumschrift „EFFIGIES HENRICI KHVNRATH LIPSENSIS [sic], THEOSOPHIAE AMATORIS FIDELIS, ET MEDICINAE VTRIVSQ[ue] DOCTORIS: ANNO á IHSVH [= Jesu] CHRISTO, SERVATORE NOSTRO, NATO, M. DC. II. AETATIS SVAE, XLII.“ O. vor dem Oval in Lorbeerkranz „DOCTRINAE | filio | fideli“ [Dem treuen Sohn der Gelehrsamkeit]. In den oberen Ecken l. Wappen, r. hebr. Schriftzeichen u. „sufficiat tibi | GRATIA | mea“ [Laß dir an meiner Gnade genügen, 2. Kor. 12,9] in Strahlenkranz. In den unteren Ecken l. mehrere Bücher mit Schnitt-Titeln „HISTORIA“ (daneben Stundenglas), „ALCHYMIA“, „MAGIA“, „KABALA“, „MEDICINA“, „BIBLIA“, r. verschiedene alchimist. Gerätschaften. – In der abgesetzten Brüstungszone zwischen Minerva mit Eule (l.) und Merkur mit Hahn (r.) 12 akrostich. („CONSILIUM DEI“) lat. Hexameter von Andreas Riccius: C ulpes ne Libros HUIUS, tibi dico, SOPHISTA: (Schilt nicht die Bücher dieses Mannes, sage ich dir, Kritiker; oh, es räume deine Mühe das Feld vor Heinrichs Welttheater! Denn auf Eingebung des heiligen Gottes hat er es richtig aufgeführt. Niemals nämlich stehen diese Schriften im Gegensatz zur Wahrheit, verteidigt er doch die echte Weisheit und schmückt sie, stellt die verletzte wieder her und klärt, indem er sie rechtfertigt, ihren Mißbrauch auf. Im Leben wollte er dem Menschen und Gott dienen, damit auf gleiche Weise KHUNRATHS Name und Omen, DER IM RAT KÜHNE, Gottes Gaben verherrliche. Schließlich bleibt ihm nur noch übrig, die Sticheleien des Momos [antike Gottheit des Tadels] zu verachten; und möge er fortfahren, mit solchem Schreiben vielen zu nützen, hat er doch einen starken Geist und ist in der Kunst wohlunterwiesen). |
Technik | Kupferstich/Radierung: <u.r.> Johan [= Jan] Diricks, van Campen, scalpsit Magdeburgi [1602] |
Maße |
Blattmaße: 214 x 144 (= Bild) mm |
Kataloge | Drugulin 10560. Drugulin Ä.2917. Singer 48055. Diepenbroick 13439. Burgess 1592.1. A.v.Wurzbach 1,237. ThB 9,326 („frühester datierter Stich“). AKL 27,542. |
Zustand | beschn., u.l. beschädigt (angefasert) |
Ikonographie und Realien |
Bibel Blatt (mit Devise) Buch (mit Bibelvers) Bücher (mit Titeln) Eule Gerät, alchimist. Hahn Hund Lorbeerkranz Lupe Schreibfeder Schrift – hebr. Strahlenkranz Stundenglas Tintenfaß Wappen – Khunrath, Heinr. Zirkel |
Bibelvers(e)/Bibelstelle(n)/biblische Bildmotive |
dt.: Gott, Du hast mich von Jugend auf gelehret, darum verkündige ich deine Wunder (Ps. 71,17) lat.: Sufficiat tibi Gratia mea (2. Kor. 12,9) |
Devise |
lat.: Deo duce |
Bildmotive |
Merkur Minerva |
Versbeiträger |
Riccius, Andreas (um 1600) |
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) |
lat.: Culpes ne libros huius |
Anmerkungen | Akrostichon |
Status |
Angelegt am 19.09.1998 Letzte Änderung am 25.09.2006 |