A 10892

Hüftb. nach r., in der Rechten Buch haltend, auf dem Schnitt o. „Catech. Diet.“, vor Vorhang (r.) und Bücherregal an vorn l. stehendem Tisch mit Kruzifix, Tintenfaß, Streusandbüchse u. Schreibfeder sowie Blatt, darauf „Symb. | Justitia simplex | \Psi [= Ps.] 25. v.21.“ – Unter dem Bildrechteck 6 distich. lat. Verse mit Widmung „Perq[ue] Rev[erendo] et Clariss[imo] Dn. JOHANNI GEORGIO KEHRERO Pastori Eybano et R[ectori?] Cap[ellae] Leutersh[usanae] Seniori meritiss[imo] AEtatis suae 68. Minist[erii] 28. numeros hos pos[uit]“ von Gottfried Händel (1644–1698), Generalsuperintendent u. Hof- u. Stiftsprediger in Ansbach [A 8546/47]:

Verum est, non gestat Diademata Regia KEHRER
Attamen ornavit Summus IOVA Virum.
Ejus enim cani, quos possidet iste, Capilli
Irradiant oculos, ceu Diadema nitens.
Nam quoniam pietate Senex sua tempora duxit;
Attribuit Verbum Regia Signa Seni.
Sed Christus veniet quando de nubibus altis
Imponet melius tunc Diadema Viro!

(Es ist wahr, KEHRER trägt keine Königskrone, und doch hat der Höchste den Mann geschmückt. | Die weißen Haare nämlich, die er besitzt, blenden die Augen wie eine strahlende Krone. | Denn da der Greis seine Tage in Frömmigkeit hingebracht hat, hat das [Göttliche] Wort dem Greis seine Königszeichen verliehen. | Aber wenn Christus aus den hohen Wolken kommen wird, wird er dem Manne eine bessere Krone aufsetzen).