A 10264

Inventar-Nr. II 2630
Dargestellte Person Hülsemann, Johann
Künstler Wolffgang, Georg Andreas d.Ä. (Stecher)
Beschreibung

Allegorisches Porträt. – Halbf. nach r., in beiden Händen Buch haltend, darauf „Natus | 26. Nov. | 1602“, vor podestartig erhöhtem Apsidenraum unter von oben aus Wolken kommenden Strahlen („Divinae Gratiae Benignitas“) [Die Güte der göttlichen Gnade]. O. M. Schriftband mit 7zeil. lat. Legende „A et Ω. | Magnum Theologiae Decus, | JOHANNES HÜLSEMANN[us] D[octor,] PROFESSOR Pub[licus] | Lipsiensis, Consistorij Ecclesiast[ici] Assessor, Capituli | Cizensis Praeposit[us,] Canonic[us] Numburgens[is,] Alum[norum] | Electoralium Ephorus, et ad D. Nicolai Pastor, | [nachträglich hinzugesetzt:] nec non Dioeceseos Lips[iensis] SUPERINTENDENS.“ – Auf den seitlichen vorderen Säulen auf Kugeln stehend l. Fides mit Hostienkelch u. Kreuz, darunter „FIDEI | sublimitas“ [Erhabenheit des Glaubens], r. Spes mit Hoffnungsanker, darunter „SPEI | perpetuitas“ [Dauer der Hoffnung]; unter den korinth. Säulenkapitellen emblemat. Darstellungen: l. „PRECUM assiduitas“ (Beständigkeit des Gebets) [betende Hände], r. „CARITATIS sinceritas“ (Aufrichtigkeit der Liebe) [zwei sich umarmende Putti]; innen neben den Säulen stehend 2 weibl. Gestalten: l. mit brennender Fackel u. aufgeschlagenem Buch, darin „Lex et / Evangelium“, darüber „DOCTRI= | NAE | puritas“ [Reinheit der Lehre], auf der Säule quer „CUM RECTIS SECRETUM JEHOVAE [Das Geheimnis des Herrn ist bei den Frommen] | Prov. c. 3. v. 32“, r. mit Bienenkorb u. Posaune, darüber „ORIS | suavitas“ [Süße des Mundes], auf der Säule quer „FAVUM STILLANT LABIA TUA [Deine Lippen triefen von Honig] | Cantic. c. 4. v. 11.“ – Unten großes Blattqueroval, darin unter Schriftband „Vultus gravitas“ [Der Ernst der Miene] in 5 Zeilen 4 nicht abgesetzte distich. lat. Verse „auff=gerichtet in Leibtzig“ von Johann Frentzel (1609–1674), Prof. d.Poes. in Leipzig [A 7115]:

Haec est HÜLSMANNI facies adamata p[er] Orbem;
Mens penitus radiô stellimicante micat.
Nec Scriptor scribet, nec Pictor pinget acumen:
Omnis in hoc VIRTUS splendet ubiq[ue] VIRO.

(Dies ist HÜLSEMANNS in der ganzen Welt beliebtes Gesicht; im Innern stahlt sein Geist mit funkelndem Sternenstrahl. | Kein Dichter wird je seine Verstandesschärfe beschreiben, kein Maler sie darstellen: jede Tugend glänzt allenthalben in diesem Manne).

Darunter 4 etwa sinngleiche dt. Alexandriner, ebenfalls von Johann Frentzel:

Schau hier ist vorgestellt der grosse HÜLSEMANN
Der von sich scheinen läßt die hohen Himmels=Stralen
Wer mag den weisen Sinn beschreiben oder malen
Nicht eine Tugend ist, die man vermissen kan.

Beiderseits der Verskartusche je ein geflügelter Putto, ein ov. Emblemschild haltend: l. „MENTIS ALACRITAS“ (Aufgewecktheit des Geistes) [Hahn auf Kirchturm u. Kranich mit Stein], r. „CORDIS FIRMITAS“ (Festigkeit des Herzens) [Herz auf im Meer stehendem Turm, von Winden angeblasen].

Technik Kupferstich: <im Bild u.l.> Georg Andreas Wolffgang [d.Ä.] scul: – <u.M.> 1660. [Kopie nach dem (in der HAB nur als „Ruine“ vorhandenen) Stich von Johann Dürr von 1651]
Maße Blattmaße: 289 x 196 mm
Plattenmaße: 283 x 187 mm
Bildmaße: 271 x 180 mm
Kataloge Singer 41612.
Diepenbroick 12525.
Ikonographie und Realien Bienenkorb
Buch
Fackel
Kirchenraum
Posaune
Säulen
Wolke
Bibelvers(e)/Bibelstelle(n)/biblische Bildmotive lat.: Cum rectis secretum Jehovae (Prov. Salom. 3,32)
lat.: Favum stillant labia tua (Cantic. 4,11)
Devise lat.: Vultus gravitas
Emblemata Bild-1: Fides
Bild-2: Spes
Bild-3: Hände betend
Bild-4: Putti einander umarmend
Bild-5: Buch (Altes/ Neues Testament)
Bild-6: Bienenkorb
Bild-7: Gnadenstrahlen aus Wolken
Bild-8: Hahn auf Kirchturm u. Kranich mit Stein
Bild-9: Herz auf Turm im Meer, von Winden angeblasen
Motto- 8: Mentis alacritas
Motto- 9: Cordis firmitas
Motto-1: FIDEI sublimitas
Motto-2: SPEI perpetuitas
Motto-3: PRECUM assiduitas
Motto-4: CARITATIS sinceritas
Motto-5: DOCTRINAE puritas
Motto-6: ORIS suavitas
Motto-7: Divinae Gratiae Benignitas
Bildmotive Fides
Gestalt, weibl.
Putti
Spes
Versbeiträger Frentzel, Johann
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) dt.: Schau hier ist vorgestellt
lat.: Haec est HÜLSMANNI
Anmerkungen Allegorisches Porträt Emblematisches Porträt
Status Angelegt am 15.07.1998
Letzte Änderung am 15.02.2007