A 15420

Halbf. nach hr. mit Buch in der Linken vor Kirchenschiff. O. in u. M. mit Engelskopf geschmückter Kartusche hebr. Schriftzeichen u. 7zeil. lat. Legende „JOHANNES OLEARIUS SS. [= Sacrosanctae] Theolog[iae] Doctor[,] | Rev[erendissimo] et Sereniss[imo] Princ[ipi] ac D[omi]n[o] Dn. AUGUSTO | ArchiEp[iscopatus] Magdeb[urgensis] Administrat[ori] â Confession[ibus] | et Concion[ibus] Sacris Primar[ius,] Eccles[iarum] et Scholar[um] | Visitat[or] nec non Alumnorum | Ephorus. | aet[atis] 42.“ Darunter im zweiten Gewölbebogen „Der Herr nennet dich einen grünen schönen fruchtbaren Ölbaum. Ier. XI. 16.“ O. l./r. 2 Bibelemblembilder: l. Palmbaum, darüber „Symb.: Justus ceu Palma“ (Ps. 91,13), darunter „Der gerechte | wird grünen | wie ein Palm= | baum Psal. | 92. 13“; r. Ölbaum, darunter „Ego sicut Oliva fructifera“, darunter „Ich werde blei | ben wie ein grü | ner Ölbaum im | hause Gottes. Psal. 52,10.“ Darunter auf den Kämpferplatten der vordersten Säulenkapitelle „Nat[us] Hal[ae] Sax[oniae] Natali Parentis [am Geburtstag des Vaters] / d[ie] 17. Septembr. Ao. 1611.“ Am vordersten Säulenpaar Kartuschen mit dt. Bibelversen: l. „Das gesetz | seines Got= | tes ist in sei= | nem hertzen. | Psal. 37. 31“, r. „Sein hertz | hoffet auf den | Herrn Psal. | 112. 7“; an den Säulenbasen Namensanagramme: l. „Iohannes Olearius | I, es re honos in Aula“ [Geh, du bist wahrhaft eine Ehre am Hof], r. „Ioannes Oleareus | Olea es, non vireas?“ [Du bist ein Ölbaum und solltest nicht grünen?]. In den Säulenpostamenten Bibelemblemata: l. „Das Blatt be | deut das Evan | gelium Luther[us] | Gen: 8. 11“ [Taube mit Ölblatt], r. „Wie der Regen= | bogen mit seinen | schonen farben, | wie ein fruchtbar | Olbaum Sir: 50. 8.11“ [Ölbaum unter Regenbogen]. – Zwischen den Säulenpostamenten große Verskartusche mit o. M. integriertem bibl. Bild [Isaak segnet Jakob] mit Umschrift „Er wird gesegnet bleiben Gen: 27. 33“ u. unten integriertem redendem Wappen [Ölbaum], flankiert von der Jahreszahl „16 / 13“; im Kartuschenrahmen o. M. „Sirac. Similem reliquit. C[ap.] 30. 4.“ [Er hat seinesgleichen hinterlassen] u. seitlich l./r. „Des Vaters Segen bauet / den kindern häuser Sir. 3.11“. In der Kartusche 6 distich. lat. Verse:

Nominis, Ingeniiq[ue] haeres, laudisq[ue] Paternae
Hos Oleae vultus nobile germen habet
AUGUSTI August[us] Praeco, rediviva Parentis
gloria, digna dies exsuperare Patris.
Florente hâc OLEA Pietas, Pax floreat, Omen
AUGUSTO Augustae prosperitatis eat!

(Des väterlichen Namens, Geistes und Ruhmes Erbe, besitzt der edle Sproß des Ölbaums diese Züge, | der erhabene Prediger Augusts und wiedererstandene Ruhm seines Vaters, der es verdient, die Lebenszeit seines Vaters zu übertreffen. | Solange dieser Ölbaum blüht, mögen Frömmigkeit und Frieden blühen, möge es für August ein Omen erhabenen Wohlergehens sein!)

Darunter 4 dt. (annähernd sinngleiche) Alexandriner sowie lat. Widmung „D[omi]n[o] Affini Parentis instar Colendo Posuit“ von Christoph Andreas Merckius, Prediger an St. Marien in Halle:

Deß Vaters Nahmen, EhrenRuhm, vnd Reichen Segen
woll auch der große Gott des Vaters Jahr zulegen
deß Ölbaums Friedens frucht glück heyl vnd langes leben
Dem Großen Printz AUGUST vnd seinem hause geben.