A 20516

Inventar-Nr. II 5181.1
Dargestellte Person Somigliano, Johann von Bondi, Frhr. von
Künstler Popp, Heinrich (Maler)

Meyer, Johann (Stecher)
Kupferstecher in Nürnberg 2.Hälfte 17.Jh.?
Literatur: Nicht ermittelt
Beschreibung

Sterbebild. – Ganze Figur aufgebahrt auf hohem Katafalk, dessen Kopfende (l.) zwischen 2 mit Vorhang drapierten Säulen auf Podesten, Fußende mit Kruzifix zwischen 2 Kandelabern, um den Katafalk 4 trauernde Putti, vorn l. an das vordere Säulenpodest gelehnt Wappen (mit „SO / SO“ vgl. A 20515 Anm.), von o. r. tragen 2 vor Gewölk u. Strahlenkranz schwebende Engel die Krone des Lebens, Palmzweig u. ein Blatt herbei, darauf in leerem Oval Totenschädel über gekreuzten Knochen unter Schriftband „HODIE MIHI CRAS TIBI“ (vgl. A 20515), darüber u. darunter je 2 chronogrammatische lat. Zeilen „RESIDENS CAESARIS TERRENI | ORBE INQVIETO ABIENS // PACEM NACTVS [Lesung unsicher] IN COELO INTER SANCTOS | FACTVS ERIT RESIDENS“ [Der Resident des irdischen Kaisers wird, die unruhige Welt verlassend, nachdem er den ewigen Frieden erlangt, zum Residenten im Himmel unter den Heiligen gemacht worden sein]. – Auf den Basen der beiden Säulen l. 2 chronogrammat. dt. Zeilen „O VVas traVrCLag brIngt Vns | heVt Der [Tilgung] ChrIstMonath“, r. 3 chronogrammat. lat. Zeilen „AbIIt eX haC VIta | Baro | Ioannes AbonDIVs SoMigLIano“ [Der Freiherr J. A.S. ist aus diesem Leben abgeschieden]. – Die beiden vorn am Katafalk stehenden Putti tragen je ein großes Blatt mit dt. Knittelversen, l.:

Hie ligt der trewe Resiwent [sic]
Somigliano wohl genennt:
Dem Keyser er wer [sic] lieb vnd werth,
Sein seel hat Gott zu sich begehrt;
hie ligt sein leichnam, last ihm ruh,
Gott vnd dem keyser ghört er zu.
Keyserlicher rath Wohlgebohrn,
Von altem gschlechte auserkohrn,
Sein Postambt hat er wohl volbracht,
Gott vnd den keyser stets betracht;
Darumb er hie ein grossen Nahm,
Vnd dort der Seelen Cron bekam.

Darunter das gleiche chronogrammatische lat. Distichon wie in A 20515.

Auf dem rechten Blatt:

Der als ein held von thaten klar,
Da Wolffenbüttel blägert [belagert] war,
Sein helden muth erwiesen hat
Ligt hie von todt gantz abgemat [abgemäht]
Die würm ihn blägern in der baar,
Sein seel führt Gott zur Englens[c]haar.
Weyland sturmt er Steinbruk das schloss [zwischen Braunschweig u. Hildesheim]
Ward auch verwund durch starke gschoss
Jezt stürnt [stürmt] den himmel er bereit
Das Helden hertz ohn wunden bleibt:
Maiors stell hat sein muth erlangt,
Sein Glaub den himmel. Gott sei dank!

Darunter 2zeilig der chronogrammatische Spruch aus dem Sockelbild o. l. von A 20515.

Technik Radierung: <im Bild u.r.> H[einrich] Popp pict. – <u.l. getilgt> J[ohann?] Meyer fec.
Maße Blattmaße: 232 x 315 mm
Bildmaße: 220 x 313 mm
Kataloge Panzer 229 (26).
Zustand Plr. beschn., am oberen u. linken Rand beschädigt (angefasert)
Ikonographie und Realien Doppelsäule
Kandelaber
Krone% APalmzweig
Kruzifix
Strahlenkranz
Totenschädel
Vorhang/Säule
Wappen – Bondi, Johann v., Frhr. v. Somigliano
Wappen – Somigliano, Joh. v. Bondi, Frhr. v.
Wolke
Devise lat.: Hodie mihi, cras tibi
Bildmotive Engel
Putti
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) dt.: Hie ligt der trewe Resident
lat.: Specta spectator
Anmerkungen Sterbebild Allegorisches Porträt
Status Angelegt am 18.04.2002
Letzte Änderung am 07.06.2006