A 24543
Inventar-Nr. | I 14832 |
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Dargestellte Person |
WÜRZBURG: Iring (von Reinstein-Homburg), 1254–1266 Bischof von W.
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Künstler |
Salver, Johann d.Ä. (Stecher) |
Beschreibung | Halbf. leicht nach l. vor Kreuzschraffur-Hintergrund in mit Eichenblattkranz belegtem rechteck. Rahmen mit abgeschrägten Ecken innerhalb eingefaßtem Parallelschraffur-Rechteck. Unten vor dem Rahmen Wappen. Vor den unteren Rahmenecken sitzend 2 Putti, l. auf Wappenschild mit Kalligramm zeigend, r. auf den Dargestellten weisend. – Unten 13zeil. lat. biograph. Text in Bcuhdruck: "IRINGUS nobilis à Reinstein, sub Pontificatu Innocentii IV. Willhelmo Hollandiae Co- | mite Romanorum Rege. A Willhelmo [recte: Henrico] à Leiningen suam electionem turbare auso, 3000 | Marcis argenti et sibi et Ecclesiae suae Anno 1252[!] redemit pacem, quam à Civibus, pristinis adhuc odiis | ferventibus habere non potuit. Hi enim abrogatas ab Henrico Caesare tribus, factâ conspiratione | instaurantes, Aulam Principis, Ecclesiasticorum et Consiliariorum domos et Curias promiscuo fu- | rore spoliârunt. In hos cum arma IRINGUS Parat, per Comites Ludovicum de Rieneck, et Henri- | cum de Brauneck, ac S. Albertum M[agnum] tunc Herbipoli praesentem ad oboedientiam reducti, accep- | tâ ab Episcopo poenâ quieverunt. Urbem Rottenburgensem Jus gladii et habendi Judicii Provin- | cialis sibi vendicare volentem, desistere à propositis coegit. Ecclesiae Cathedralis Canonici, | ut singuli suas seorsim Curias habitarent, effecit. Arguitur hic Princeps crudelitatis in Nobiles | ab Altenstein, quorum 12 ad epulas dolosè invitatos capite plecti jusserit. Verum, cum nec acta | manuscripta Episcoporum Herbipolensium, nec alia monumenta, hujus facinoris mentionem fa- | ciant, res conficta aut incerta habetur. Obiit Anno 1266. postquam annis 14[!] praefuisset.“ (Iring Edler von Reinstein, unter dem Pontifikat Innozenz’ IV. [reg. 1143–1154], als Wilhelm Graf von Holland römischer König [1248–1256] war, erkaufte von Heinrich von Leiningen [Bischof von Speyer 1245–1272, dem Papst Innozenz IV. die Exspektanz auf das Bistum Würzburg gegeben hatte], der seine Wahl zu stören versuchte, 1252 für 3000 Mark Silbers für sich und seine Kirche den Frieden, den er von seinen eigenen Bürgern, in denen noch alte Haßgefühle loderten, nicht haben konnte. Die nämlich stellten die von Kaiser Heinrich [VI.] abgeschafften Zünfte in einer Verschörung wieder her und plünderten in einem Ausbruch allgemeiner Wut die fürstbischöfliche Hofhaltung, die Häuser und Quartiere der Kleriker und Räte. Als Iring gegen sie zum Kriege rüstete, ließen sie sich durch die Grafen Ludwig von Rieneck und Heinrich von Brauneck und durch den damals in Würzburg weilenden hl. Albertus Magnus zum Gehorsam zurückführen und hielten, nachdem der Bischof ihnen eine Buße auferlegt hatte, Ruhe. Die Stadt Rothenburg, die das Schwertrecht [d. i. Blutgerichtsbarkeit?] und das Recht, ein Landgericht abzuhalten, für sich beanspruchen wollte, zwang er, von ihrem Vorhaben abzulassen. Er verfügte, daß die Domherren [nicht mehr als regulierte Kanoniker mönchsmäßig zusammenleben, sondern] jeder sein eigenes Quartier haben sollten. Man beschuldigt diesen Fürsten der Grausamkeit gegen die Edlen von Altenstein, deren zwölf er hinterlistig zu einem Bankett eingeladen und dann zu enthaupten befohlen habe. Aber da weder die handschriftlichen Akten der Würzburger Bischöfe noch andere Zeugnisse dieses Verbrechen erwähnen, gilt die Tat als erdichtet oder doch nicht erwiesen. Er starb 1266, nachdem er dem Bistum 14[!] Jahre vorgestanden hatte). U. M. „(40.)“, u. r. „40.“ |
Technik | Kupferstich: ohne Adresse [Johann Salver d.Ä. sc.] |
Maße |
Blattmaße: 266 x 174 mm Plattenmaße: 255 x 166 mm Bildmaße: 249 x 161 mm |
Kataloge | Diepenbroick 28884. |
Ikonographie und Realien |
Eichenlaubrahmen Wappen – WÜRZBURG |
Bildmotive |
Putti |
Anmerkungen | N: Mit 2zeil. lat. Legende „IRINGUS | a Rainstein“ statt des biograph. Textes im (hier ausgeführten) Sockel verwendet in: Johann Peter von Ludewig (Hrsg.): Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum Wirtzburg ... - Frankfurt a.M.: Thomas Fritsch 1713 (Neben S.566) [HAB: Gm 4° 1171] |
Status |
Angelegt am 06.11.2003 Letzte Änderung am 27.04.2006 |