A 24534
Inventar-Nr. | I 14825 |
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Dargestellte Person |
WÜRZBURG: Heinrich II., 1159–1165 Bischof von W.
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Künstler |
Salver, Johann d.Ä. (Stecher) |
Beschreibung | Brustb. nach hr. vor Kreuzschraffur-Hintergrund in profiliertem ov. Rahmen unter bebänderter Blattgirlande, auf Brüstung innerhalb Parallelschraffur- Rechteck. Unten vor dem Oval Wappen. An der Girlande 4 benannte Ahnenwappen (o. l. „Berg“, o. r. „Andechs“, u. l. „Unb[ekanntes] Geschl[echt]“, u. r. „Neuburg“). – Vor der Brüstung in Akanthusvoluten-Kartusche 12zeil. lat. biograph. Text: "HENRICUS II. Comes de Berg et Andechs Alexandro III. Romano Pontifice | electus, non sine gravi Ecclesiae suae incommodo Fridericum Barbarossam in Italiam | sequi coactus, Mediolanum capi et everti vidit. Sancivit, ut Ecclesiae Cathedralis | et Collegiatarum Canonicis anni unius integri fructus (qui annus gratiae dicitur) post | mortem cedat, ut si quae morienti superessent debita, ex illo persolvantur. Monasterium | Virginum Husae à quodam Comite de Hennenberg fundatum, suae Jurisdictioni subdidit, insignis ipse Bildhusanae Abbatiae benefactor. Praefuit annis 5 non integris, viditque | non sine lachrymis universalem Ecclesiam sub Anti-Paparum Schismaticâ tyrannide | miserè laceratam. Obiit Anno 1165. Floruit sub Henrico Joannes quidam gente | Gallus à lingua latinae et politiorum litteratum peritia commendatissimus; qui vetus | Wirceburgi nomen desumptis ex graeco et latino vocabulis mutâsse et primus Herbipo- | lim dixisse fertur.“ (Heinrich II. Graf von Berg und Andechs, unter dem Pontifikat Alexanders III. [reg. 1159–1181] gewählt und – zum nicht geringen Schaden seiner Kirche – gezwungen, Friedrich Barbarossa nach Italien zu folgen, sah die Einnahme und Zerstörung von Mailand. Er bestimmte, daß den Kanonikern des Doms und der Stiftskirchen auch nach ihrem Tode noch die Erträgnisse eines ganzen Jahres (man nennt es „Gnadenjahr“) zuflössen, damit etwa bei ihrem Tod noch vorhandene Schulden daraus bezahlt würden. Das von einem Grafen von Henneberg gegründete Jungfrauenkloster Hausen unterstellte er seiner Gerichtsbarkeit; er selbst war ein besonderer Wohltäter der Abtei Bildhausen. Er stand seinem Bistum nicht ganz 5 Jahre vor und sah nicht ohne Tränen, wie die universale Kirche unter der schismatischen Tyrannei der Gegenpäpste [nacheinander Victor IV., Paschalis III., Calixt III.] zerfleischt wurde. Er starb 1165. Unter Heinrich blühte ein gewisser Johannes, der Herkunft nach ein Franzose, der sich durch seine Kenntnis der lateinischen Sprache und der feineren Wissenschaften sehr empfahl: dieser soll den alten Namen „Würzburg“ durch aus dem Griechischen und Lateinischen entliehene Wörter [herba (lat.) = Pflanze, Kraut; polis (griech.) = Stadt] verändert und als erster „Herbipolis“ gesagt haben). U. M. „(29.)“, u. r. „29.“ |
Technik | Kupferstich: ohne Adresse [Johann Salver d.Ä. sc.] |
Maße |
Blattmaße: 267 x 173 mm Plattenmaße: 258 x 166 mm Bildmaße: 253 x 161 mm |
Kataloge | Diepenbroick 28862. |
Ikonographie und Realien |
Akanthus Girlande Wappen – WÜRZBURG |
Anmerkungen | N: Mit 2zeil. lat. Legende „HENRICUS II. | Comes de Berg et Andechs“ statt des lat. Textes in der Brüstung verwendet in: Johann Peter von Ludewig (Hrsg.): Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum Wirtzburg ... - Frankfurt a.M.: Thomas Fritsch 1713. (Neben S.514) [HAB: Gm 4° 1171] |
Status |
Angelegt am 03.11.2003 Letzte Änderung am 27.04.2006 |