A 24515

Inventar-Nr. I 14811
Dargestellte Person WÜRZBURG: Erlung, 1105–1121 Bischof von W.
Künstler Salver, Johann d.Ä. (Stecher)
Beschreibung

Brustb. nach r. vor (r.) oben mit Vorhang drapierter Säule u. konkav schwingender Wand, in profiliertem ov. Rahmen auf Brüstung innerhalb Parallelschraffur-Rechteck. Unten vor dem Oval Wappen, in den Ecken weitere 4 benannte Wappen (o. l. „C[omites] CALW“, o. r. „D[uces] POLONIAE“, u. l. „C[omites] BURGUNDIAE“ , u. r. „D[uces] SAXONIAE“). – In der Brüstung 12zeil. lat. biograph. Text in Buchdruck:

"ERLONGUS Comes à Calow [sic] contra Rupertum intrusus, ab Henrico V. captus, et Episcopa- | tum Possessori legitimo cedere jussus, tantâ id modestiâ praestitit, ut Imperatorem offensum sibi | arctissimè devinciret. Mortuo proinde Ruperto Episcopus eligitur, Princeps fortis et magnani- | mus. Primus ex Episcopis Herbipolensibus Ducalem sibi ensem in Ecclesiae, et Curiae Principalis | solennioribus actibus praeferri voluit, tùm signum, tùm vindicem supremae per Franconiam | Jurisdictionis, si quis illam porrò temere infringere attentaret, hinc vetus illa Episcopatûs tessera: | Herbipolis sola judicat ense et stolâ; subditos ab Eckenberto Comite Ecclesiae donatos, contra Comi- | tum Castellae violentiam defendit. Arcem Tundorff et Genheim Cathedrali Capitulo adjecit; | Monasterium Auracense ab Ottone Episcopo Bambergensi exstructum, protegendum suscepit. Cum | cives Herbipolenses à Pontifice interdicto subjectos revocare ad poenitentiam non posset, aulam suam | Schwarzacum transtulit, ibique piè decessit Anno 1122, post annos Regiminis 16. in | dicti Monasterii templo sepultus.“

(Erlung Graf von Calw, [von Kaiser Heinrich IV. 1104] gewaltsam gegen Rupert [von Tundorf] eingesetzt, von Heinrich V. gefangengenommen und geheißen, das Bistum dem rechtmäßigen Besitzer zu überlassen, kam dem mit solcher Bescheidenheit nach, daß er den gekränkten Kaiser fortan sich aufs engste verband. Als Rupert starb [1106], wurde er demnach zum Bischof gewählt, ein tapferer und großgesinnter Fürst. Als erster von den Würzburger Bischöfen wollte er, daß man ihm das Herzogsschwert bei den feierlicheren Akten der Kirche und des Fürstenhofes vorantrage, als Zeichen wie als Schutz seiner obersten Gerichtsbarkeit in Franken, falls jemand diese in Zukunft dreist zu brechen wage: daher der alte Bistumsspruch „Würzburg allein spricht Recht mit Schwert und Stola“. Die ihm vom Grafen Ekbert geschenkten Untertanen verteidigte er gegen gewaltsame Übergriffe der Grafen von Castell. Die Burg Tundorf [Kundorf?] und [das Dorf] Genheim [Gainheim?] gab er dem Domkapitel zu eigen; das von Bischof Otto von Bamberg erbaute Kloster Aurach nahm er unter seinen Schutz. Als er die vom Papst mit dem Bann belegten Bürger von Würzburg nicht zur Buße bewegen konnte, verlegte er seine Hofhaltung nach [Münster]schwarzach und verschied dort fromm im Jahr 1122, nach 16 Regierungsjahren. Er ist in der Kirche besagten Klosters begraben).

U. M. „(24.)“, u. r. „24.“

Technik Kupferstich: ohne Adresse [Johann Salver d.Ä. sc.]
Maße Blattmaße: 262 x 177 mm
Plattenmaße: 253 x 172 mm
Bildmaße: 246 x 166 mm
Kataloge Diepenbroick 28845.
Ikonographie und Realien Vorhang/Säule
Wandgliederung
Wappen – WÜRZBURG / Calw, Graf v.
Anmerkungen N: Mit 2zeil. lat. Namenslegende „ERLONGUS | Comes a Calow“ statt des biograph. Textes in der Brüstung verwendet in: Johann Peter von Ludewig (Hrsg.): Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum Wirtzburg ... - Frankfurt a.M.: Thomas Fritsch 1713. (Neben S.488) [HAB: Gm 4° 1171]
Status Angelegt am 28.10.2003
Letzte Änderung am 09.06.2006