A 24594
Inventar-Nr. | I 14868 |
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Dargestellte Person |
WÜRZBURG: Rudolf II. (von Scherenberg), 1466–1495 Bischof von W.
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Künstler |
Salver, Johann d.Ä. (Stecher) |
Beschreibung | Brustb. nach hr. vor konzentrisch parallelschraffiertem Hintergrund in profiliertem ov. Rahmen auf Brüstung innerhalb Parallelschraffur-Rechteck. Unten vor dem Oval Wappen, in den Ecken 4 benannte Ahnenwappen (o. l. „SCHERNBERG“, o. r. „MOSBACH ZU LINDENFELS“, u. l. „EGLOFFSTEIN“, u. r. „SCHAUMBERG“). – In der Brüstung 14zeil. lat. biograph. Text in Buchdruck: "RUDOLPHUS II. à Scherenberg, stirpis suae ultimus die 18. Aprilis 1466. Paulo II. | Pontifice, Friderico III. Imperatore electus, tantùm sapientissimo regimine Franconiae | profuit, ut verè Pater Patriae novusque Episcopatus Fundator passim dici mer- | cetur [recte: mereatur]. Antecessorum suorum debita expunxit, oppignoratas Satrapias, decimas, | Arces et oppida redemit und restauravit. Pontem Moeni ligneum fecit lapideum, à | Caesare Telonium aureum ab appensâ bullâ sic dictum obtinuit, quo per omnem Franco- | niam de vini plaustro florenus unus exigitur. Dettelbacensi pago jus civitatis, Monasterio | Comburgensi Equestris Ecclesiae titulum et Privilegia procuravit, pacis ita amans erat, ut nu- | meratâ saepe ingenti pecuniâ, aut iniquis etiam conditionibus illam conservaret. Uti tempe- | rantissimus ipse erat, sic modestum à Clero vestitum, editis hac de re sanctionibus exegit. Post | annos 29 laudatißimi regiminis obiit 1495 penultimâ Aprilis, sepultus in Ecclesiâ Cathedrali | erecto ad tumulum nobili monumento. Habiti sunt sub hoc Praesule ludi Equestres Herbipoli, | coepitque urbs in eum splendorem exurgere, in quo eam hodiè cum aedificiis Scheren- | bergico insigni conspicuis videmus.“ (Rudolf II. von Scherenberg, der Letzte seines Geschlechtes, am 18. April 1455 unter Papst Paul II. [reg. 1464–1471] und Kaiser Friedrich III. [reg. 1440–1493 <A 4583–4586>] gewählt, war durch seine überaus weise Regierung für Franken von so großem Nutzen, daß er zu Recht allgemein Vater des Vaterlandes und Neugründer des Bistums genannt zu werden verdient. Die Schulden seiner Vorgänger tilgte er, die verpfändeten Landgebiete, Zehnten, Burgen und Städte kaufte er zurück und stellte sie wieder her. Die hölzerne Mainbrücke ersetzte er durch eine steinerne, vom Kaiser erlangte er den nach der angehängten goldenen Siegelkapsel so genannten Guldenzoll, durch den in ganz Franken von jedem Fuhrwerk Wein ein Gulden erhoben wird. Dem Dorf Dettelbach verlieh er das Stadtrecht und dem Kloster Comburg [bei Schwäb. Hall] den Titel und die Privilegien eines Ritterstifts. Er liebte den Frieden so sehr, daß er ihn oft durch Zahlung einer riesigen Geldsumme oder sogar zu ungünstigen Bedingungen bewahrte. Wie er selbst höchst genügsam war, so forderte er auch von seinem Klerus schlichte Kleidung durch eigens dafür erlassene Verordnungen. Nach 29 Jahren einer höchst löblichen Regierung starb er am vorletzten Tage des April 1495; begraben wurde er in der Domkirche und an seinem Grabe ein prachtvolles Denkmal [von Tilman Riemenschneider] errichtet. Unter diesem Bischof wurden in Würzburg Turnierspiele abgehalten, und die Stadt begann sich zu dem Glanz zu erheben, in dem wir sie heute noch sehen, mit herrlichen Gebäuden mit dem Scherenbergischen Wappen). U. M. „(55.)“, u. r. „55.“ |
Technik | Kupferstich: <u.l.> J[ohann] Salver [d.Ä.] sc. |
Maße |
Blattmaße: 261 x 172 mm Plattenmaße: 252 x 164 mm Bildmaße: 246 x 159 mm |
Kataloge | Singer 81063. Diepenbroick 28914. |
Ikonographie und Realien |
Ahnenwappen – Scherenberg, v., etc. Wappen – WÜRZBURG / Scherenberg, v. |
Anmerkungen | N: Mit 2zeil. lat. Namenslegende „RUDOLPHUS II. | a Schernberg“ statt des biograph. Textes verwendet in: Johann Peter von Ludewig (Hrsg.): Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum Wirtzburg ... - Frankfurt a.M.: Thomas Fritsch 1713. (Neben S.846) [HAB: Gm 4° 1171] |
Status |
Angelegt am 20.11.2003 Letzte Änderung am 09.05.2006 |