A 27988

Hüftb. nach hl., Kopf nach hr. gewandt, mit Umhang über der r. Schulter, l. Hand auf einem auf (r.) Postament liegenden Buch, vor Vorhang, dahinter r. Bücherregal, l. Himmelsausblick, in rechteckigem Bilderrahmen mit Akanthus-Beschlagwerk auf Sockel auf vertikalschraffierter Brüstung innerhalb strichgerahmtem Kreuzschraffur-Rechteck. Vor dem Sockel Emblemkartusche „PRAETER SPEM“ [Wider Erwarten] [Blume mit Kreuz]. Im Sockel 4zeil. Legende „Herr Gottfried Schneider | bey 30 Jahre Wohlverdienter Baccalaureus Sup[erior?] an der Franckfurthischen Stadt=Schule | Gebohren An[n]o 1684 d[ie] 5. Febr. Gestorben An[n]o 1742 d[ie] 11. Octobr. | Seines Alters 59 Jahr.“ – In der Brüstung 6 dt. Verse mit Widmung „Hiermit wolte den Abdruck des Wohlseel: Herrn Baccalaurei | zu deßen wohlverdienten Andencken, unter aufrichtiger Versicherung von | seiner gegen die Hochwerthgeschätzte Famille, habenden Ergebenheit, schuldigstermaßen beehren“ von Theodosius Gottfried Fuchs (1692–1767), Archidiakon in Schweidnitz [A 7257]:

Ein Schul=Mann, der, wie Du, berühmter Mann, gelebt,
Ist würdig, daß sein Bild Minerva selber gräbt
In Marmor und Porphyr; Doch Deine seltne Gaben
Hat nun die Ewigkeit mehr, als die Zeit, erhaben.
Kurtz: Schneider war gelehrt, fromm, redlich, jedes Freund;
Was Wunder? wenn umb Ihn Kind, Freund, und Schule weint!

[Unten auf dem Blatt hschr. mit Tinte in kalligraphischer Schrift 2 dt. Verse des Hallenser Sammlers Jacob Gottfried Böttcher (1692–1762): „Kind, Freund und Schule weint, so dich erblaßt erblickt; / Der Himel lacht so dich mit Cronen sieht geschmückt.“