A 23408

Inventar-Nr. II 5808.1
Dargestellte Person Weber, Wilhelm
Verleger Weber, Hanns
Nürnberg um 1660?
Beschreibung

Einblattdruck. – Ganze Figur in Sprechertracht nach hl. stehend mit Stab in der Rechten (wie in A 23406/07), auf schachbrettartig gemustertem Fußboden; ein von r. heranschwebender Putto hält einen Lorbeerkranz über den Kopf, auf einem l. stehenden bedeckten Tisch 2 stehende u. 2 liegende Bücher, das eine aufgeschlagen, auf dem andern ein Stundenglas, in eingefaßtem Querrechteck. – Über dem Kupferstich 3zeil. Suprascriptio „Eigentliche Bildnuß | Deß Ersamen Wilhelm Webers/ gekrönten Teutschen Poeten/ und | Spruchsprechers in Nürnberg/ seines Alters 60. Jahr/“. – Unter dem Kupferstich in 2 durch Holzschnitt-Zierleiste getrennten Kolumnen 26+24 dt. Knittelverse:

Als man schrieb sechzehn hundert Jahr/
Und zwey die gantze Jahr Zahl war/
Ward Ich Wilhelm Weber gebohrn/
Von meinem Vatter auserkohrn/
Welcher auch ein Spruchsprecher war
Wie man solchs weiß ist offenbar/
Da ich aber in meiner Jugend
Befleißt der Erbarkeit und Tugend/
So bald mir mein Verstand nur kam/
Ich die Bücher für die Hand nam/
Meinem Vatter noch in dem Lebn
Viel grösserm Lob thät ich nachstrebn/
In meiner Jugend auch überkum/
Ein fein und gut Ingenium
Auff Vers und allerhand Sachen/
Thät ich manch schönen Spruch machen/
Bey Gsellschaft/ Handwerckern/ Hochzeit
Da machet ich frölich/ viel Leut
Daß zeugten meine Schild zu Ehrn/
Die mir ein Handwerck thät verehrn
Bey Erbarn und fürnehmen Herrn
Thät ich mich auch gar nicht beschwern
Wo nur war eine Frölichkeit/
Ließ ich mich hören allezeit/
Sechzehn hundert/ sechs und dreissig/
Wurd ich zu Altorff gar fleissig //
Deponiret/ mit grossem Ruhm/
Wie bezeugt/ mein Testimonium,
Sechzehn hundert siebn und viertzig Jahr/
Zu eim Teutschen Poeten gekrönt war/
Von Johannes Gabler [A 7365/66]/ ohn Verdruß
Doctor, und Comes Palatinus,
In ein HochEdlen Herrn Schießgrabn
Den Lorbeerkrantz/ mir auffgsetzt habn/
Mit ein schön Testimonium
Und Insigel/ mit grossen Ruhm
Das kan ich allhier nicht verschweign
Dieweil darbey warn viel Zeugn/
Hoch Edle Veste/ Fürsichtig
Wol Fürnehm/ in GOtt aufrichtig/
Die haben mir viel Gutes gethan/
Will ichs verschulden/ wo ich kan
Geschicht das nit/ in meinem Lebn/
So wirds GOtt der Allmächtig gebn
Daß wir seinen Namen loben
Hier zeitlich/ und dort Ewig oben/
Durch unsern HErrn JEsum Christ
Der unser Seligmacher ist.
Dann GOtt ist alles Guts ein Geber
So hat gesprochen/ Wilhelm Weber.
Technik Kupferstich/Radierung: <unter den Versen> Dieses Exemplar ist zufinden bey mir Hannß Weber/ bey S.Jacob auffm Hohenpflaster [Nürnberg]
Maße Blattmaße: 341 x 208 mm
Plattenmaße: 155 x 174 mm
Bildmaße: 151 x 169 mm
Kataloge Panzer 259 (17).
Diepenbroick 27623.
Ikonographie und Realien Bücher
Kleidung
Lorbeerkranz
Ornat
Stundenglas
Versbeiträger Weber, Wilhelm (1602–1661), Spruchsprecher u. Stegreifdichter in Nürnberg [A 23406-09]
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) dt.: Als man schrieb sechzehn hundert Jahr
Anmerkungen Einblattdruck
Status Angelegt am 31.05.2003
Letzte Änderung am 27.08.2007