A 22639

Allegorisches Porträt. – Brustb. nach r., in der Rechten halbgeöffnetes Buch haltend, vor Kreuzschraffur-Hintergrund in aus (l.) Feigen- und (r.) Lorbeerzweig gebildetem Oval auf Sockel innerhalb Kreuzschraffur-Rechteck. Das Oval umgeben von reichem allegorischem Beiwerk: in den Ecken die 4 Evangelistensymbole (o. l. Engel des Matthäus, ein halb gerolltes Blatt mit Darstellung des Baumes Jesse haltend, o. r. Adler des Johannes, im Fang gerolltes Blatt mit 7 Siegeln u. Aufschrift „V. D. | M. I.AE.“ [Verbum Domini Manet In Aeternum] haltend, u. l. Löwe des Markus, u. r. Stier des Lukas; oben halten ein Engel u. ein Adler ein Schriftband mit lat. Bibelvers „Minor sum cunctis mi= | serationibus tuis, et veritate quam | explevisti servo tuo. Gen. 32 [v. 10]“ (vgl. den dt. Bibelvers in A 22637/38); l. M. unter einer um einen Feigenast geringelten Schlange mit Totenkopf bekrönte mosaische Gesetzestafel mit hebr. Text (das AT symbolisierend); demgegenüber r. M. (das NT symbolisierend) schrägliegendes Kreuz, davor Taube des Hl. Geistes mit Ölzweig im Schnabel auf aufgeschlagenem Buch mit Darstellung der Auferstehung Christi; u. M. (auf dem Sockel) Weihrauchgefäß zwischen (l.) gebundenem Opferlamm, Opferschale u. -messer und (r.) Abendmahlsgerät. – Über dem Bild 2zeil. lat. Legende „ELIAS VEIEL | S. S. [= Sacrosanctae] THEOLOGIAE DOCTOR, ET ECCLESIARUM ULMENSIUM SUPERINTENDENS, etc.“ – Im Sockel in 2 Kolumnen je 2 lat. Hexameter, bez. „BD.“ (ligiert):

Productura Virum rarum Natura sub auras,
Cui frontem Charites; cor Pallas; fingeret ora //
Suada: dedit mundo VIOLAM cumulati[us] auctum
Dotib[us] ingenii, referam quam voce, vel aere.

(Um einen seltenen Mann hervorzubringen, dem die Grazien die Stirn, Pallas das Herz und die Beredsamkeit den Mund bilden sollten, // schenkte die Natur der Welt VEIEL [lat. viola = Veilchen], der mit Geistesgaben überhäufter ist, als ich mit Worten oder im Kupfer wiedergeben kann).