Beschreibung |
Einblattdruck. – O. Brustb. leicht nach r., Kopf nach hl. gewandt, mit Maria-Theresien-Orden u. Ordensschärpe, vor Kreuzschraffur-Hintergrund in ov. Schriftrahmen „FRIDERICUS IOSIAS, PRINZ VON SACHSEN COBURG. KAYS: KOEN: GEN: FELD MARSCHALL.“ – Darunter langes 2spaltiges Gedicht „Die Schlacht am Rimnick“:
Verkünd es, Lied, im Siegeston:
Prinz Koburg schlug den Feind!
Der Muselmänner Heere flohn,
Und Selim hörts, und weint.
Sie hatten einen bösen Plan
Gar listig ausgedacht;
Sie wollten still den Unsern nahn
Mit ihrer ganzen Macht.
Ha dachten sie, nun wird der Held
Auf seinen Lorbeern ruhn,
Er glaubt, er habe freyes Feld,
Und merkt nicht was wir thun.
Wir kommen mächtig, wie die Flut
Des Meeres, über ihn,
Und baben [recte: baden] uns in Christen Blut,
Und sehn die Gauer fliehn.
Doch Koburg merkte die Gefahr,
Vorsichtig und voll Muth
Erwartet er den Feind und war
Beständig auf der Hut.
Ein Wink von ihm, und fern von Pruth
Brach Suwarow heran,
Und schoß [recte: schloß] sich schnell, kaum daß er ruht,
An unsre Sruppen [recte: Truppen] an.
Vereinigt zog das kleine Heer
Bey Sonnenuntergang
Zum Kampf, und hielt sich im Gewehr
Vier ganzer Tage lang.
Bald zeigte sich der Feind; nicht weit
Auf Höhen stand er da,
Und staunte, da er so zum Streit
Das Häuflein ziehen sah.
Fürst Mavrojeni glaubte schon
Des Sieges sich gewiß,
Bis ihn der Russen lauter Hohn
Aus seinem Irrthum riß.
Das Kanoniren macht ihm warm,
Er wankt und weicht – ihm zieht
Zu Hilf ein neuer Türkenschwarm,
Allein umsonst – er flieht.
Ha Rudschuk Hassan! Sieh, wie gut
Der Hospodar sich hält;
Er schont der Muselmänner Blut,
Und eilt ins freye Feld.
Nun dringt mit lauten Allahschrein
Der Türken Reiterey
Auf Koburg[s] rechten Flügel ein –
Doch hier steht Karaikzay;
Er hemmt, fest wie ein Fels im Meer,
Der wilden Fluten Lauf,
Und hält durch tapfre Gegenwehr
Des Feindes Anfall auf. //
Vergebens, das der Türk es wagt,
Und einzudringen sucht;
Ein siebenfacher Angriff jagt
Die Spahis in die Flucht.
Noch steht am Wald der Feinde Schaar
Mit ihrer größten Macht!
Dort brüstet sich der Janitschar,
Und rüstet sich zur Schlacht.
"Auf, Kinder hin zu diesem Wald!“
Ruft Koburg; Ein Geschrey
Voll Jubel, das durchs Thal erschallt,
Stimmt seinem Wunsche bey.
"Hervorgerückt, Kavallerie!
"Die Feinde dort greift an,
"Verjagt von den Kanonnen [sic] sie,
"Und macht uns reine Bahn.“
Wie schnaubt das Roß wie drängt der Staub
In Wolken sich empor!
So stürzt auf seinen sichern Raub
Der kühne Löw hervor.
Es siegt der tapfere Hussar.
Verdrängt von jedem Ort
Flieht Spahi so wie Janitschar
Mit blutgen Köpfen fort.
Gleich eilt das Fußvolk hinterdrein,
Voll Muth und Tapferkeit
Dringt es in die Verschanzung ein,
Und endiget den Streit.
Vom Hügel sieht der Großvezier
Der Seinen Mißgeschick;
Er rauft den Bart, verzweifelt schier,
Und eilt bestürzt zurück
Ins Lager, bittet, fleht und droht,
Er giebt sich alle Müh,
Und jagt zuletzt – verzeihs ihm Gott –
Kartätschen unter sie.
Doch all umsonst; vergebens schießt,
Und tobt und wüthet er:
Ein Geist des pan’schen Schreckens ist
In seinem ganzen Heer.
Wer fliehn und laufen kann, der flieht,
Und Rudschuck Hassan sucht,
Da er sich so verlassen sieht,
Sein Heil selbst in der Flucht;
Und triumphirend ziehen nun
Der Sieger tapfre Reihn,
Um von der Arbeit auszuruhn
Ins türksche Lager ein.
Verkündet’s laut im Siegeston:
Prinz Koburg schlug den Feind!
Der Muselmänner Heere flohn,
Und Selim hörts, und weint.
|