A 3469

Brustb. nach r. mit flachem Spitzenkragen u. Gnadenpfennig an Kette, Haare halblang u. glatt, vor kreuzschraffiertem Hintergrund in aus 2 o. mit Bändchen zusammengebundenen Palmzweigen gebildetem Oval zwischen 2 Palmbäumen (hinter ihnen Palmenhaine). Oben halten 2 aus Wolken kommende Hände einen Lorbeerkranz mit der 11zeil. lat. Suprascriptio „Α et Ω. | BENEDICTUS | CARPZOU, J[uris]C[onsul]TUS. | Consiliarius Electoralis Sax[oniae,] | Supremi Appellationum Judicij | Dresdensis, ac Curiae Provincialis, | quae est Lipsiae, ASSESSOR | ibidemque Facultatis Juridicae | ORDINARIUS, nec non | Scabinatus SENIOR. | 1651.“; darüber in Strahlenkranz hebr. Schriftzeichen. Unten auf den Seitenstücken des in der Mitte nischenartig einschwingenden Sockels 4 Emblembilder: o. l. Weihrauchgefäß, darunter „PIE“; o. r. Waage, darunter „JUSTE“; u. l. Buch, Tintenfaß, Schreibfeder u. Öllämpchen, darunter „LABORANDO“; u. r. Büste mit verbundenen Augen, darunter „PRONUNCIANDO“. Auf der Sockeloberkante „Virescat in aevum!“ (Er grüne in Ewigkeit). Vor der Sockelnische Kartusche mit Wappen u. lat. Versen von Johann Frentzel (1609–1674), Prof. poes. in Leipzig [A 7115]: oben Distichon „Ad Lectorem et Spectatorem“:

Eusebiam, Svadam, Themidem, Charitemqve laboras
Cernere conjunctim? conspice CARPZOVIUM

(Frömmigkeit, Beredtheit, Rechtlichkeit und Grazie bemühst du dich zusammen vereint zu sehen? So betrachte Carpzov);

in der Mitte aus „Benedictus Carpzovius, Juris Utriusqve Doctor“ gebildetes Anagramm „Vir pius, Vir doctus, cordeqve sincerus, stat obitû“; unten auf dem Anagramm beruhendes lat. Distichon:

Vir pius, Vir doctus, sincerus, cordeqve purus,
Stat viridans obitû, cedrus ut in Libano

(Ein frommer und gelehrter Mann, aufrichtig und herzensrein, steht grünend im Tode wie eine Zeder im Libanon)