A 6118

Hüftb. nach r., vor sich auf einem Tisch aufgeschlagenes Buch mit Bibelvers „2. Tim. 4.[2] | Predige | das wort | halt an, // es sey zu | rechter Zeit | oder zur un | zeit straffe“, in Kreuzschraffur-Rechteck. Unter dem Bild 2zeil. lat. Legende „M[agister] CHRISTIANUS Eschenbach, LUDSTADIA THURING[us] | PASTOR WEHRDANUS, AETAT[is] LXXI. MINIST[erii] XXXIX. Ao. 1689.“ Darunter 6 distich. lat. Verse mit Widmung „In honorem | Venerandi Senis, Theologi meritissimi, | Affinis honoratissimi scrib.“ von Magnus Daniel Omeis (1646–1708), Prof. der Beredsamkeit u. Poesie in Altdorf [A 15455/56]:

Lene fluens RIVUS, quem vestit amicior undis
FRAXINUS, ut recreat mentem oculosq[ue] simul:
Sic ESCHENBACHI facies, ac mellea Suada,
aures atq[ue] oculos exhilarare valent.
Da Christe, ut Nestor CHRISTIANUS secula vivat,
quot vixit Pylius, sorte favente, senex!

(Wie der gemächlich fließende BACH, dessen Ufer die den Wellen holdere ESCHE bekleidet, Gemüt und Augen zugleich erquickt, | so vermag ESCHENBACHS Gesicht und honigsüße Rede Ohren und Augen zu erfreuen. | Gib, Christus, daß der christliche Nestor [bzw. der Nestor CHRISTIAN] durch des Schicksals Gunst soviele Jahre noch lebe, wie sie der Greis von Pylos [d. i. Nestor] gelebt hat.)