A 19446

Hüftb. nach r. an Tisch mit Kruzifix stehend, l. Hand auf einem Buch, mit der Rechten auf das Kruzifix weisend, ober- u. unterhalb eines von diesem ausgehenden Strahls hebr. Symbolum u. 2 Verse „Es ist dieses Lebens Faden | Diesem Schneider wol gerathe[n]“, im Hintergrund l. Pfeiler, vor sonst kreuzschraffiertem Hintergrund. Oben Kartusche mit 3zeil. lat. Legende „M[agister] MARTINUS SCHNEIDER, CRIM[m]ICIANUS. | P[astor,] Decanus et Inspect[or] Ecclesiar[um] et Dioeces[eos] Neostad[iensis] ad Ays= | sum. Nuncupatus der Streitende, AEtat[is] 38. Ann[o] O[rbis] R[edempti] 1674.“ – Vor der Brüstung Kartusche mit 6 distich. lat. Versen nebst Widmung „Plur[imum] Rev[erendo] & Excell[entissi]mo D[omi]n[o] M. SCHNEIDERO, Decano et Inspect[ori] | Eccl[esiarum] et Capit[uli] Neostad[iensis] graviss[imo] oculatiss[imo], Amico et Fratri Suo Ho= | noratiss[imo] haec qualiacunque honoris ergò L[apidem] M[onumentum]q[ue] posuit“ von Gottfried Händel (1644–1698), damals Prediger u. Prof. d.Theol. u.d. Hebr. in Heilsbronn b. Ansbach [A 8546/47]:

Hic est, Qvem mundus pressit; Qvi sidera saepè
Expertus dira est; Qvi mala multa tulit.
Hic est, Qvem NUMEN donavit pectore DIVO:
Hic est, cui NUMEN MULTA TALENTA dedit.
Hic est, Qvi TANDEM, post vitae tempora, vivet
In caelis: Namq[ue] est, Qvem DEUS ipsus amat.

(Dies hier ist einer, dem die Welt böse zugesetzt hat, der oft die Erfahrung gemacht hat, daß die Gestirne ihm feindlich waren, der viel Unglück ertragen hat. | Dies hier ist einer, den Gott mit einem frommen Herzen beschenkt hat; dies hier ist einer, dem Gott viele Talente verliehen hat. | Dies hier ist einer, der endlich, nach seiner Lebenszeit,im Himmel leben wird: denn er ist einer, den Gott selbst liebt).