A 24565

Inventar-Nr. I 14849
Dargestellte Person WÜRZBURG: Konrad III. (von Bibra), 1540–1544 Bischof von W.
Künstler Salver, Johann d.Ä. (Stecher)
Beschreibung

Brustb. nach l. vor von Vorhang fast verhüllter Säule, im Hintergrund r. Ausblick auf Burg (Aschach?), in mit Band umwundenem Rosenoval auf Brüstung innerhalb Parallelschraffur-Rechteck. Oben vor dem Oval Wappen, in den Ecken 4 benannte Ahnenwappen (o. l. „Bibra“, o. r. „Seckendorff“, u. l. „Stiber“, u. r. „Vestenberg“). – In der Brüstung 11zeil. lat. biograph. Text in Buchdruck:

"CONRADUS IV. [zur falschen Namenszählung vgl. die Anm. zu A 24588] à Bibra, Novi Monasterii Praepositus anno 1540 1. Julii, eligitur, sub | Pontificatu Pauli III. Carolo V. Imperatore. Vir mitis et publicae pacis ac tranquillitatis | amator. In arce Aschacensi aulam potissimum habuit, ob luem pestiferam Herbipoli gras- | santem. Satrapiam Meinbergensem à Comite Hennenbergio emptam, Episcopatui adjecit. Ur- | bem Meckmühlanam exhibitâ competenti reluitione Duci Wirtenbergico restituit. Statutum | Ecclesiae suae de aetate ad Sessionem Capitularem necessariâ firmavit. Plura meditantem sustulit | praematura mors anno 1544 8. Augusti, sepultus in Ecclesiâ Cathedrali, et Epitaphio honora- | tus. Primo regiminis ejus anno, aestas, quae à siccitate et caloris vehementiâ, aridae nomen in | Franconiâ accepit, copiosâ messe granaria, et musto generosissimo cellas implevit, cujus pretiosae | reliquiae hodiedum in arce Principali exteris libandae propinantur. Eodem anno Societas Jesu | à S. Ignatio de Lojola anno 1534 fundata, à Paulo III. Pontifice confirmata est.“

(Konrad IV. von Bibra, Propst am Neumünster, wurde am 1. Juli 1540 gewählt, unter Papst Paul III. [reg. 1534–1549 <A 15861-63>] u. Kaiser Karl V. [reg. 1519–1556 <A 4624–4634>]. Er war ein milder Mann, der öffentlichen Frieden und Ruhe liebte. Seinen Hof hielt er hauptsächlich auf der Burg Aschach [bei Kissingen], wegen der in Würzburg grassierenden Pest. Das vom Grafen von Henneberg gekaufte Amt Mainberg fügte er seinem Bistum hinzu. Die Stadt Möckmühl [an der Jagst] gab er, nach ordnungsgemäßer Rückzahlung der [von seinem Vorvorgänger Lorenz von Bibra ausgeliehenen] Geldsumme, an den Herzog von Württemberg zurück. Er bestätigte das Statut seiner Kirche über das für die Aufnahme ins Domkapitel erforderliche Mindestalter. Aus weiteren Plänen riß ihn ein früher Tod am 8. Aug. 1544. Er wurde in der Domkirche beigesetzt und mit einem Epitaph geehrt. Im ersten Jahr seiner Regierung füllte ein Sommer, den man wegen seiner Dürre und ungeheuren Hitze in Franken nur den „trockenen“ nannte, die Kornscheuern mit einer reichen Ernte und die Weinkeller mit einem vorzüglichen Wein, dessen kostbare Restbestände noch heute auf der Marienburg Auswärtigen zum Kosten kredenzt werden. Im selben Jahr wurde die 1534 von Ignatius von Loyola gegründete Gesellschaft Jesu von Papst Paul III. bestätigt).

U. M. „(58.)“, u. r. „58.“

Technik Kupferstich: ohne Adresse [Johann Salver d.Ä. sc.]
Maße Blattmaße: 271 x 183 mm
Plattenmaße: 256 x 173 mm
Bildmaße: 251 x 168 mm
Kataloge Singer 7446.
Diepenbroick 28891.
Ikonographie und Realien Ahnenwappen – Bibra, v., etc.
Ausblick
Burg
Rosenoval
Vorhang/Säule
Wappen – WÜRZBURG / Bibra, v.
Anmerkungen N: Mit 2zeil. lat. Namenslegende „CONRADUS IV. | a Bibra“ statt des biograph. Textes verwendet in: Johann Peter von Ludewig (Hrsg.): Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum Wirtzburg ... - Frankfurt a.M.: Thomas Fritsch 1713. (Neben S.924) [HAB: Gm 4° 1171] N: Zur falschen Namenszählung „IV.“ auf dem Stich vgl. die Anm. zu Biographie von A 24588.
Status Angelegt am 12.11.2003
Letzte Änderung am 09.05.2006