A 16655

Inventar-Nr. II 4237
Dargestellte Person Pöllnitz, Christian von
Künstler Romstet, Christian (Stecher)
Beschreibung

Querrechteck. Sterbebild. – Ganze Figur im offenen Sarg liegend, in der Rechten Frucht (Zitrone?) haltend, vor an den Seiten vorspringender Wand, o. l./r. Vorhang, davor wie auch in den unteren Ecken 4 benannte Familienwappen (v. Pölnitz/v. Nismitz, v. Münche/v. Hoym) in Lorbeerovalen; im mittleren zurückspringenden Wandteil durch Fensteröffnung Ausblick auf den auferstandenen thronenden Christus mit Szepter u. Siegesfahne in der Glorie, umgeben von harfespielenden Seligen auf Wolke. – O. M. vor dem Fensterausschnitt Schriftband mit Anagramm u. daraus entwickelten dt. Versen von Johann Frentzel (1609–1674), Prof. d.Poes. in Leipzig [A 7115] „Christians von Pölnitz (die Buchstaben versetzt:) Spiel anitzo Christo nun || Ich hatte stetig in der Welt viel Mühe, Sorg und Leiden: | Anitzo spiel ich Christo nun in Himmels Lust und Freuden. | Wer Christlich lebt und seelig stirbt Derselb im Tode nicht verdirbt.“ – Unter dem Wappen o. r. „Gebohren in Dreßden | am 19. Febr. Ao. 1601. | Seel: Verstorben zu MünchenBerns= | dorff am 18. Febr. Ao. 1670.“ – U. M. Emblemkartusche „Viret post funera Virtus“ [Es grünt auch nach dem Tode die Tugend] [Lilien aus Totenkopf wachsend, zwischen 2 Palmen]. – An der Vorderseite des Sargs 2 Kartuschen mit Bibel- u. Choral(?)versen: l. „II. Tim. IV. 7.8. | Ich habe einen guten Kampff gekämpffet, | ich habe den Lauff vollendet, ich habe Glauben gehal- | ten, hinfort ist mir beygelegt die Krone der Gerechtigkeit | welche mir der Herr an jenem Tage, der Gerechte Richter, geben wird. || Jesus der süße Nahme dein, im Todt erqvickt die Seele mein, hilff daß | ich tröst darwieder mich, deines Todes dadurch du mächtiglich, dem Todt | genommen hast die Macht, und ewiges Leben wiederbracht.“ – r. „Ps. LXXIII. 25. 26. | Herr wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach | Himmel u. Erden, wenn mir gleich Leib u. Seel verschmacht, | so bistu doch Gott alle Zeit meines Hertzens Trost u. mein Theil. || Jesus funckelt mir im Hertzen, wie der güldne Sonnenschein, | Er vertreibt mir Angst u. Schmertzen, Er ist mein u. ich bin sein, | wenn mich Todt u. Welt betrübt, Tröst mich daß mich Jesus liebt.“

Technik Kupferstich: Adresse abgeschn. [Christian Romstet sculp.]
Maße Blattmaße: 285 x 328 (= Bild) mm
Kataloge Drugulin 16398.
Singer 73156.
Diepenbroick 20006.
Hollstein G.35,146(Nr. 195).
v.Wilckens S.58.
Zustand beschn.
Ikonographie und Realien Ahnenwappen – Pöl(l)nitz, v., etc.
Ausblick
Lilie
Palme
Sarg
Szepter
Totenschädel
Vorhang
Wolke
Zitrone
Bibelvers(e)/Bibelstelle(n)/biblische Bildmotive dt.: Herr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde etc. (Ps. 73,25f.)
dt.: Ich habe einen guten Kampf gekämpft etc. (2. Timoth. 4,7f.)
Emblemata Bild-1: Lilien aus Totenkopf wachsend zwischen Palmen
Mot to-1: Viret post funera virtus
Bildmotive Christus
Siegesfahne
Versbeiträger Frentzel, Johann
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) dt.: Ich hatte stetig in der Welt
dt.: Jesus funckelt mir im Hertzen
dt.: Jesus, der süße Nahme dein
Quelle Aus: Leichenpredigt s.o.
Anmerkungen Sterbebild Anagramm Emblematisches Porträt
Status Angelegt am 25.05.2000
Letzte Änderung am 16.02.2007