A 4677

Inventar-Nr. III 409.2
Dargestellte Person DEUTSCHES REICH, HL. RÖM.: Leopold I., röm.-dt. Kaiser (reg. 1658–1705)
Künstler Block, Benjamin von (Stecher)
1631–1689
Geb. in Lübeck
Gest. in Regensburg
Porträtmaler u. Schabkünstler, jüngerer Bruder von Emanuel B., 1653 in Weißenfels, 1656-59 in Ungarn, 1659 in Rom, 1664 in Nürnberg, ab 1670 in Regensburg
Literatur: ThB 4,122; AKL 11,536f.
Beschreibung

Querrechteckiges Doppelporträt Leopolds I. mit seiner 3. Gemahlin Eleonora Magdalena Theresia von Pfalz-Neuburg (vgl. A 4498–4503). Beide, einander zugekehrt, in bekrönten, von 2 Palmwedeln gebildeten Ovalen vor einer von kannelierten Pfeilern begrenzten Wand. Oben Adler mit ausgebreiteten Schwingen, im Schnabel große Früchtegirlande, in den Fängen l. Schwert u. Szepter, r. Reichsapfel haltend. Unten halten zwei bekrönte Löwen ein Fransentuch, darauf unter den beiden Porträts jeweils 15zeil. lat. panegyr. Text mit 3zeil. lat. Widmung „ Ita fervidus vovet | Tantarum MAJESTATUM | humill[imus] devotiss[imus] Cultor“ von G. Scheurer: l. unter Leopolds I. Porträt „Pro Mechtilde, | Quam à Rudolpho I Imp[eratore] accepit Ludovicus Elector, | ab Habsburgico LEOne LEO Palatinus, | LEONORAM CONJ[ugem] AUG[ustam] | Ruperti Imp[eratoris] ex Trinepote Abneptem, | nunc post quatuor secula recipit | IMP[erator] CAES[ar] LEOPOLDUS: | Utrisq[ue] | â communi Stirpe Rudolpho I. Aug[usto] descendentibus | Ferdinandi I. Imp[eratoris] Abnepotibus. | En Caesareus et Regius Sanguis! | qui nunc in seipsum redit, | Caesares Regesq[ue] redditurus: | Sic LEOnes Avendinus et Palatinus utrinq[ue] | vota sociant.“ (Für jene Mechtild, die einst der Kurfürst Ludwig von Kaiser Rudolf I. – der pfälzische Löwe vom habsburgischen Löwen – empfing, erhält jetzt nach vier Jahrhunderten Kaiser Leopold die Großnichte des Ururenkels von Kaiser Ruprecht [von der Pfalz] zurück: beide stammen von dem gemeinsamen Ahnherrn Kaiser Rudolf I. ab und sind Urenkel Kaiser Ferdinands I. Seht hier das kaiserliche und königliche Blut, das jetzt in sich zurückfließt, um der Welt Kaiser und Könige wiederzuschenken. So vereinigen der avendinische(?) und der pfälzische Löwe von beiden Seiten her ihre Wünsche). – R. entsprechender Text auf Kaiserin Eleonora Magdalena Theresia: „Ex LEONORA | Trium Regum Festo natâ, | nunc Trium Regnorum Reginâ, | Inscripti Regum nascentur nomina | Flores. | En LEOnes primis literis cognomines, | LEOpoldus LEOnora! | Adclamant residuae vocis Metagrammata: | Duplos Orna! | O laetum LEOnum Connubium, | LEOnes orbi daturum! Annuit desuper Augurio | volucrum Rex, Caesaris et Jovis Ales. | Sic LEOPOLDUS FELICIANUS, Felix vivat! | Et LEONORA, Augusta Mater floreat!“ (Aus Leonora, am Dreikönigsfest geboren, jetzt der Königin dreier Königreiche, werden die Namen der Könige als eingeschriebene Blumen(?) geboren werden. Seht, wie LEOpold und LEOnora in den ersten Buchstaben gleichnamig sind! Dazu stimmen die Buchstabenvertauschungen des Restwortes: Schmücke die Doppelten [poldus/ duplos, nora/orna]! O glückliche Ehe der Löwen, die der Welt Löwen schenken wird! Es nickt von oben Bestätigung der König der Gefiederten, der Vogel des Kaisers und Jupiters. So lebe glücklich Leopoldus Felicianus, und Leonora, die Kaiserin und Mutter, blühe!)

Technik Schabkunst: ohne Adresse [Benjamin von Block fec. um 1682]
Maße Blattmaße: 357 x 384 mm
Kataloge Hollstein G.4,122 (Nr. 4).
Nicht bei Andresen.
Zustand beschn., u.M. kleine Beschädigung
Ikonographie und Realien Adler
Girlande
Löwe
Pfeiler
Reichsapfel
Schwert
Szepter
Widmer Scheurer, G.
Anmerkungen Doppelporträt
Status Angelegt am 22.10.1996
Letzte Änderung am 30.11.2005