A 23037

Kniestück nach l. sitzend, in der Linken halbgerolltes Blatt haltend mit Aufschrift „HOR[atius] | BEABIT DIVITE LINGVA“ [Horaz wird mit reicher Sprache beglücken], darunter der abgelegte Hut; l. 2 Wandbretter: auf dem oberen auf 2 liegenden Büchern u. neben 2 stehenden weibl. Skulptur (Fides?) mit sitzendem Knaben, hinter der weibl. Gestalt Leier u. Posaune, darüber Wandkarte (darin dargestellt u. r. Äneas mit seinem Vater Anchises auf dem Rücken u. seinem kleinen Sohn Ascanius an der Hand auf der Flucht aus Troja); auf dem unteren Wandbrett 4 stehende Bücher (eines mit dem Schnitt nach außen) u. über einem Kästchen mit Aufschrift „1657 | AEt[atis] 70“ schräglehnendes Manuskriptbündel, l. herabhängend ein Blatt mit einem Faunskopf. – Im Mittelteil der (hier etwas nach oben verkröpften) Brüstung 4 distich. lat. Verse, bez. „PRUDENTER“ [d. i. Constantijn Huygens d. Ä., 1596–1687, niederl. Staatsmann, Dichter u. Komponist <A 26571>]:

Quod tuba Virgilii, lyra Flacci, altusq[ue] cothurnus
Annaei, et Latiis sal Juvenalis erat;
Id Belgis sacra cùm VONDELIUS ora resolvit,
Ingenio certans omnibus, arte prior.

(Was für die Römer Vergils Posaune, Horazens Leier, Senecas hoher Kothurn und Juvenals Witz war, | das war für die Niederländer VONDEL, sobald er seinen heiligen Mund öffnete, an Begabung mit allen wetteifernd, an Kunst ihnen überlegen).